Geht nicht gibt’s nicht – B33!

Wird ja viel geschimpft, aktuell. Auch emotional. Das arme Regierungspräsidium steht viel zu oft in der Kritik. Deswegen wird es Zeit, mal aufzuzeigen, wo es klappt. Und WAS da alles klappt, wenn man es will. Zum Beispiel im RP Freiburg. Echt gut, was das Amt da mit den Planern macht, vielleicht kann man ja da was lernen… (https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/reichenau/auch-wenn-es-nicht-so-aussieht-der-b-33-tunnel-an-der-waldsiedlung-dient-dem-naturschutz;art372456,10592422)

Es geht um die B33 bei Konstanz – Wollmatinger Ried – und natürlich kann man den Tunnelbau dort nicht mit dem Tunnelbau hier an der B27, der nie geplant wurde vergleichen. Dort sind ja die Gegebenheiten anders. Mehr Wasser, weniger betroffene Menschen, aber auch keine Ausweichstraße. Das ist gleich. Der Bauunternehmer sagt auf der eigenen Facebookseite: „Der #Bodensee liegt im Süden nur einen Steinwurf entfernt, von den Hängen des #Bodanrück im Norden drückt das Grundwasser – dazwischen entsteht der Tunnel Waldsiedlung. Dieser Teilabschnitt der Neugestaltung der B33 dürfte wohl zu den kompliziertesten des gesamten Projektes zählen. Es gilt, ganz nahe am Wasser im Trockenen zu bauen – und zwar nicht im übertragenen Sinne…“ (https://www.facebook.com/STORZ.Verkehrswegebau/posts/b33-tunnel-waldsiedlungdie-kunst-nahe-am-wasser-im-trockenen-zu-bauender-bodense/2330244640580603/)

Es ist toll, was dort geht – und anscheinend im Steinlachtal nicht gehen kann. Dort war ja auch wirklich Stau. Täglich. Viel. Es wohnen zwar kaum Menschen an der Strecke, aber trotzdem ist es großartig, dass dort in diesem ebenfalls sehr fragilen Ökosystem am Ried so verantwortungsbewusst Rücksicht auf die gefährdete Natur genommen werden konnte und keine Kosten und Mühen gescheut wurden, die vierspurige Trasse neu zu denken und schützende Alternativen umzusetzen. (ak)

„Das Wollmatinger Ried ist ein Naturschutzgebiet mit Europadiplom. Um dieses NSG nicht zu gefährden muss während der Bauzeit das Wasser der unterschiedlichen Grundwasserströme gefasst werden und an der gegenüberliegenden Seite der Baugrube im Bereich eben dieser Ströme breitflächig verrieselt werden. Im Endzustand des Tunnels wird durch Düker diese Grundwasserzufuhr zum Feuchtgebiet Wollmatinger Ried sichergestellt.  

Flächenverbrauch: Ausbau der vorhandenen Trasse, Minimierung der Neuversiegelung
Es wird (außer in den Abschnitten A und E) die vorhandene Trasse der Planung zugrunde gelegt und auf eben dieser Trasse der Ausbau durchgeführt.

Reduzierter Querschnitt ohne Standstreifen
Um die Eingriffe weiter zu minimieren wurde nicht der „typische“ autobahnähnliche Ausbau gewählt, sondern die Variante ohne Standstreifen. Eingeplanten Pannenbuchten sollen helfen, liegen gebliebene Fahrzeuge und deren Insassen nicht zu gefährden.

Durch drei Tunnelbauwerke besseres Landschaftsbild
Die insgesamt drei Tunnel (Tunnel Waldsiedlung wurde oben schon genannt) tragen zur Verbesserung des Landschaftsbildes bei.

„durchdachte“ Umleitungsstrecke
Die Umleitungsstrecke im Bereich Allensbach Mitte bis Hegne Ost wird so konzipiert, dass vieles im künftigen Straßennetz wieder genutzt werden kann. So wird die Umleitungsstrecke und die Baustraße nach der Eröffnung des Tunnels durch geringen baulichen Aufwand (Rückbau eines 2m Streifens, der dann als Grünstreifen dient) in einem Bereich zur späteren Kreisstraße und dem parallelen Radweg, in einem anderen Bereich zur Kreisstraße und einem Wirtschaftsweg. Im überwiegenden Bereich liegt die Umleitungsstrecke auf späteren Fahrbahnflächen.
Rückbau der B33 alt und der L 220 Richtung Wollmatingen
Hier werden insgesamt ca. 6,9 ha entsiegelt (Ca. 5,9 ha an der B33 alt, ca. 1 ha an der L220).
https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpf/Abt4/Strassenbau/B33-Allensbach/Seiten/Naturschutz.aspx
Pläne und Informationsmaterial Übersichtskarte mit Abschnitten (pdf, 364 KB)

Ein Kommentar zu “Geht nicht gibt’s nicht – B33!

  1. dazu kommt : jede Straße von heute , muß auf die nächste Generation weitergedacht werden :
    das natürliche Land , welches da nun nicht überbaut wurde , steht dann weiterhin zur Verfügung .

    Wieso ist es wichtig dies „heute“ zu bedenken –
    wir müßen der nächsten Generation eine von Ihnen akzeptable Lösung weitegeben !
    Tun wir dies nicht , so hat dies gravierende Auswirkungen auf deren weitere Handlungsfähigkeit .
    Man sieht dies an den aufgetretenen Dieselskandalen ,dem Klimawandel und sonstigen weiteren Fehlern ,
    unserer Generation .
    Also : nicht nur an „sich selber denken“ sondern mal , über den „Tellerrand“, zur nächsten Generation weiterdenken …

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