Das {ed: „Tunnelfaktenblatt“ der Mössinger CDU} fiel mir jetzt etwas verspätet in die Hände. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten sollte ich mich wohl doch öfters auf deren Homepage rumtreiben. Also was haben wir: Drei Luftbilder die zeigen was jeder weiß, der sich in den letzten 10 Jahren offenen Auges auf der Straße bewegt hat. Was folgt sind eine Menge Argumente, die zum Teil vor 20 Jahren richtig waren, zum Teil einfach Fakten nicht berücksichtigen und die zum Teil auch schlicht blanker Unsinn sind. Zunächst geht es um das liebe Geld. Alle Tunnelvarianten sind angeblich teurer als die Endelbergtrasse. Das mag stimmen, wenn man nur das Geld betrachtet, welches man tatsächlich in die Hand nehmen muss. Würde man jedem Quadratmetern der 20 – 30 Hektar versiegelter Fläche einen realistischen Gegenwert in € verpassen und die 150 Hektar durch Ausgleichsmaßnahmen verlorene landwirtschaftliche Nutzfläche ebenso berücksichtigen, sähe die Rechnung anders aus. Man könnte auch der erhaltenen Lebensqualität ALLER Bewohner des Steinlachtals einen Wert zuweisen und diesen dem Tunnel gutschreiben. Die Endelbergtrasse würde sowas von abstinken…Davon auszugehen, dass Pendler, die von Mössingen nach Reutlingen wollen in Zukunft via B27/28 fahren werden, grenzt für mich an Schwachsinn.
Für wie blöd halten Sie ihr Wahlvieh eigentlich?
Und Nehren hat außerdem einen Anschluss an die B27. Der reicht!
„Wir“ sind übrigens keine Endelberggegner. Der Endelberg ist schön und soll schön bleiben. Deshalb hau ich mir hier ja den Abend um die Ohren. Auf die durchaus durchdachte Idee, den Tunnel viel früher ans Tageslicht kommen zu lassen, wird also nicht eingegangen weil man nicht weiß, was es kosten würde. Also nicht weil man weiß, dass es teurer würde. Sondern weil man nichts weiß. Man trifft eine Entscheidung auf Basis von nicht vorhandenem Wissen. Obwohl man sich das Wissen beschaffen könnte. Das ist wirklich KLUK! Sollten sich die Herren und die paar Damen von der CDU dieses Wissen vielleicht doch noch aneignen wollen, dann prüfen Sie doch bitte auch gleich noch die anderen bereits gemachten Vorschläge: 1. Zweispurige Minimallösung ohne Ampeln und Kreuzungen. 2. Zwei oben – zwei unten. Ebenfalls bis zum Abzweig nach Rottenburg. 3. Oberirdisch dreispurig mit wechselseitiger Freigabe der dritten Spur. Je nach Verkehrsaufkommen. 4. Unterirdisch zweispurig. Ebenfalls bis zum Abzweig Rottenburg. Bzw. machen Sie sich für die Prüfung dieser Varianten mit uns zusammen stark. Erledigen müssen das die Planungsbehörden. Sie wollen doch angeblich auch nur das Beste für die Menschen? Kommen wir zu den „geprüften“ Varianten. Ich will hier nicht den längsten FB-Post der Welt abliefern. Im Wesentlichen scheitern die Alternativen zur Endelbergtrasse ihren Einlassungen nach an zwei Faktoren: 1. Geld. Alles was ich anfangs hierzu gesagt habe gilt uneingeschränkt. 2. Die Entlastung Ofterdingens. Ofterdingen muss entlastet werden, keine Frage. Ob es aber die maximale Entlastung sein muss, die extrem zu Lasten des restlichen Steinlachtals geht, darf angezweifelt werden. Zum Einen besteht Ofterdingen nicht trotz sondern wegen der Straße. Zum Anderen befindet sich das Dorf weitgehend auf der dem Rammert zugewandten Seite der B 27. Der Rest ist eine Art industrieller Wurmfortsatz mit ein wenig Wohnbebauung in Richtung Friedhof. Genau mit diesem Wurmfortsatz hat Ofterdingen seinerzeit eine für alle gangbare Lösung unmöglich gemacht. Die jetzt geplante Trasse ist jedoch die maximale Belastung für Mensch und Natur. Das geht aus dem Erläuterungsbericht des Regierungspräsidiums unzweifelhaft hervor. Fangen sie an nachhaltig zu denken, BITTE! (JJW)
