Videos mit Hinweisen zu Widersprüchen und Erklärungen zum Ausbauprojekt Endelbergtrasse B27

An dieser Stelle veröffentlichen wir nach dem ersten Rollout auf Insta und Facebook nun die 15teilige Videoserie von Maja und Rodrigo vom Projekt Oterotillmannfilme. Wer nicht gerne lesen mag, aber nach hilfreichen INhalten für den eigenen Widerspruch sucht, ist hier gut aufgehoben.

Vielen Dank für Eure professionelle Unterstützung in dieser wichtigen Sache, @oterotillmannfilme!!

Unter den Filmen und als Zwischentext findet Ihr Infos zu Widerspruchsmöglichkeiten – und hier gibt es weitere Tipps zu Widersprüchen und Argumentationen für junge Menschen, die nur mittelbar betroffen sind.

Familie Hartmayer – so wird dann enteignet..

Heute sprechen wir mit Familie Hartmayer, Grundstücksbesitzer seit 200 Jahren in Erbfolge. Leider liegen Ihre Flächen auf der neuen Trasse und sie müssen deshalb weg! Familie Hartmayer bangt um ihren Besitz

Der Neubauabschnitt wird 52 ha Fläche komplett versiegeln. Die Bäume, die hier stehen, und auf die sich Herr Hartmayer bezieht, werden aufgrund fadenscheiniger Umstände gefällt, obwohl sie laut Biodiversitätsstärkungsgesetz eigentlich stehen bleiben müssten. Darunter ist viel ökologisch hochwertiger Altbestand, der als Nistplatz für Höhlenbrüter und den Halsbandschnäpper dient. Es wird still werden, die Vögel verstummen – außer dem Autolärm, den man am Standort in der Entfernung ja bereits gut genug hört, wird hier nichts mehr sein. Man stelle sich diesen Lärm direkt an Ort und Stelle vor. Liebe Mössinger: Euch wird es ebenfalls hart treffen. Keine der „Ausgleichsmaßnahmen“ erscheint dann noch sinnvoll.

Darüber hinaus konstatiert der Umweltverträglichkeitsbericht: „Als Kaltluftentstehungsgebiet kommt den offenen, landwirtschaftlich genutzten Kuppen und Hochflachen des Ehrenbergs, Endelbergs, Ofterdinger Bergs sowie die Gewanne ‚Lehfeld‘ und ‚Neue Acker‘ nordostlich von Bad Sebastiansweiler, die nicht stark mit Geholzen durchsetzt sind, eine hohe Bedeutung zu.“

Übrigens: Der Auszug aus dem Fachbeitrag Klima (Ordner 17.4.) belegt a: die Straße soll und wird mehr Verkehr generieren. Deswegen wurden b) diese Zunahmen großzügig herausgerechnet. Dazu kommt, dass die KfZ-Menge in diesem Fachbeitrag mit 29.000 KfZ/täglich deutlich über dem Gutachten liegt, das Ofterdingen hat im Rahmen des Lärmaktionsplans anlegen lassen. Da ergibt sich eine Differenz von etwa 5000 KfZ täglich – das erinnert etwas an die Rechnerei rund um die Regionalstadtbahn. Außerdem bleibt dieses Klima-Fachgutachten beim Prognosehorizont 2030 – weil ein langfristiger Prognosehorizont die Ergebnisse egalisieren würde. Schon seltsam, wie hier mal dieses Maß, mal jenes Maß angelegt wird….

Kindeheitserinnerungen und die Frage, warum die CO2-Funktion der bestehenden Offenlandschaft mit ihrem Bestand nicht berechnet wird.
Diese Kindheitserinnerungen zu einer vollständig professionell bewirtschafteten Streuobstwiese sollen zerstört werden. Stattdessen sollen anderswo Bäume gepflanzt werden. Natürlich wird dafür kein Boden ENT-siegelt.
Die Zerstörung von Streuobstwiesen (und in diesem Falle dem Lebensraum des Halbsnadschnäppers) stellt einen Verstoß gegen §33a des Naturschutzgesetzes dar.
Aufgrund der Annahme, die das RP als Wahrheit deklariert (neudeutsch: framt) versucht man hier, eine AUSNAHME zu erwirken. So oft, wie in diesem Plan „Ausnahmen“ gemacht werden müssen, weil gegen Gesetze verstoßen wird, muss man eigentlich schon von einer REGEL sprechen. Auch das scheint uns rechtlich sehr fragwürdig!
Hier geht Herr Hartmayer darauf ein, was genau dieser letzte Abschnitt zusammenhängender Grünfläche, Offenland,, Lebensraum für uns Menschen im Steinlachtal bedeutet. Wir gewinnen wenig und zerstören viel. Lebensqualität, Freude, Nahrungsmittel, Erholungsraum. Gerade für jungen Menschen soll hier durch eine Vorgeneration ihre Zukunft verbaut werden – das muss niemand hinnehmen. Wer widersprechen möchte, kann dies bis zum 9.6. tun – wer auf diesem Berg Land besitzt, SOLLTE es tun. Aber auch jeder andere junge Mensch kann hier gegen das verbauen unserer letzten Lebensgrundlagen Widerspruch einlegen.
Auch das Enteignen ist ein Verstoß gegen das Gesetz: Art 14, Abs. 1 Grundgesetz – „Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.“ – diese Schranke zur Enteignung hängt sehr wacklig, angesichts des Umstandes, dass sehr viele Gütlesbesitzer betroffen sind und angesichts dessen, dass die Verhältnismäßigkeit (siehe Videoclip) aufgrunddessen nur schwerlich gewahrt werden kann. Man wird sehen!

So oft, wie in diesem Plan „Ausnahmen“ gemacht werden müssen, weil gegen Gesetze verstoßen wird, muss man eigentlich schon von einer REGEL sprechen. Auch das scheint uns rechtlich sehr fragwürdig!

Ein Aufruf gegen die Enteignung und für den Naturschutz von Gerd Hartmayer, der sich an alle Gütles- und betroffenen Landbesitzer wendet, denen die Enteignung droht. Die Rechtsgrundlage hierfür ist, dass der Staat das Eigentum der Bürger schützen muss. Im Falle dieser Planung sind viele Privatmenschen betroffen, JEDER einzelne von Ihnen (!), wir sprechen Sie direkt an, KANN hier widersprechen. Selbst wenn Sie grundsätzlich für den Bau der Straße wären, sollten Sie dies übrigens tun, denn dadurch stiege wenigstens der Preis.
Wenn Sie NICHT widersprechen, wird vom stillschweigenden Einverständnis ausgegangen, ohne Widerspruch gibt es in keinem Fall – weder in Bezug auf den Lärmschutz, den Erholungsfaktor, den Landverbrauch, den Umweltschutz, den Landschaftsschutz, persönliche Besitztumsrechte und Wertminderungen (man sieht, die Liste würde sehr lang werde!) eine Chance auf Regress oder überhaupt „Gehörtwerden“.

Thomas Klett – Nabu Nehren

Thomas Klett – Vorstand des Nabu Nehren
Friedhof! Abgesehen von der Störung der Totenruhe:
Thomas Klett bezieht sich hier auf den Schwarzmilan, den Rotmilan, neben diesen beiden Arten sind auch andere Vögel wie die Feldlerche, der Neuntöter, der Baumfalke, der Halsbandschnäpper, der Mittelspecht von den Baumaßnahmen betroffen. Die naive Darstellung von Umsiedlungen angesichts der immensen Erdbewegungen und der Zerstörungs des gesamten Lebensraumes sollen deren Revierverzug entgegengesetzt werden. Das wirkt als wolle man ein Pflaster auf eine Schusswunde kleben.
Dabei sind die Arten unterschiedlichen Schutzsstatusses auch durch die EU-Vogelschutzrichtlinie geschützt. Hiernach gilt „Öffentliches Interesse“ nicht als Grund für eine Ausnahmegenehmigung, es wird insofern abzuwarten bleiben, welche Argumentation das RP (außer dem Bereitstellen von Ausweichbrutmöglichkeiten, was angesichts des Umstandes, dass der Halsbandschnäpper Altbestände braucht) tatsächlich auch fachlich fragwürdig scheint. Es bleibt abzuwarten, wie die EU auf die massive Lebensraumzerstörung der Arten reagiert.

Thomas Klett – Blick auf Ofterdingens Not – Liebe Ofterdinger,
wir wissen, dass es aktuell schlimm ist. Und es wird an der B27 auch sicher besser werden, wenn die Endelbergtrasse gebaut wird. WO es aber wirklich viel, viel schlimmer werden wird, ist innerorts. Übrigens auch in dem Bereich Oberwiesachstraße, denn die B27neu ist als Brückenbauwerk höher gesetzt. Ihr sehr, dass dort, wo es gelb ist (Pfeil oben links), der Schall hingetragen wird. Auch für die Nehrener wird die ganze Sache sehr strapaziös, die Grundstückswerte werden sinken. Ganz übel dran werden diejenigen sein, die schon ein grundstück auf der Vorderen Halde oder der Dachtel haben. Das Gemeine an der versprochenen „Entlastung“ ist, dass sie verdammt nochmal lediglich den Pendlern außerhalb unserer Orte dient. Dass die Messungen plötzlich abgeschnitten werden, liegt nicht daran, dass sich der Lärm auflöst, sondern dass dies das „Ende des Untersuchungsfeldes“ ist…. Es wird verdammt laut – und das alles auch noch anhand einer veralteten Lärmschutzrichtlinie (RLS-90) festgelegt, die dazu führt, dass Ihr nicht ordentlich entschädigt werdet. Das lässt sich nur verhindern, wenn Ihr widersprecht. Ansonsten gibt es keinerlei Anspruch auf Schadensausgleich. Punkt!
Zehn Kilometer – sieben Auf- und Abfahrtsknoten. Steinlachtal goes Berlin?!

Um die Straße auch über die Entlastung Ofterdingens hinaus zu legitimieren – also das Prestigeprojekt der Oberzentren TÜ/RT und dem Zollernalbkreis zu polieren – braucht sie natürlich eine Vernetzungsreaktion der Gemeinden. Damit lenkt man viele Autos, die eigentlich erträglicher Binnenverkehr wären, auf die Straße, um sie, wie gesagt, in ihrer Existenz zu bestätigen; mit sieben Auf- und Abfahrten auf zehn Kilometern. Das ist eine schildbürgerhafte Paradoxie. WIR im Steinlachtal BRAUCHEN diese Straße nicht. Ofterdingen braucht Lärmschutz und eine bessere Verkehrsführung, definitiv. Aber das lässt sich auch ohne das Monstrum B27-Endelbergtrasse erreichen. Die einzigen, die davon profitieren, sind diejenigen, die genug schöne Landschaft um sich herum haben: alle südlich von uns!
Was bedeutet das langfristig? Diese neue Straße wird Verkehr generieren. Alle, die bislang auf der Autobahn in den Süden fuhren, werden nun direkt durchs Steinlachtal brettern. Wird die Geschwindigkeit nicht reduziert, wird auch der Schwerlastverkehr zunehmen – das ist statistisch belegbar und geht aus den Plänen des RP auch als so gewollt hervor. Diese Pläne, liebe Steinlachtäler, zeigen immer wieder deutlich: es GEHT NICHT um uns hier.

Elisabeth Jung – Nabu Ofterdingen/Bodelshausen

Es ist ein IMMENSES Ausmaß von über 50 ha dauerhaft versiegelter Fläche, über das Elisabeth Jung vom Nabu Ofterdingen hier spricht.
Diese Zerstörung auf Geheiß des Bundes geschieht auf Kosten geschützter Arten, auf Kosten der Natur und nicht zuletzt auf Kosten der Menschheit. Hier wird mehrfach aktiv gegen Gesetze verstoßen, es liegt in useren Augen eine Flexibilität hinsichtlich des Bundesnaturschutzgesetzes vor, die die Grenzen der Nachvollziehbarkeit überschreitet und durch in unseren AUgen fragwürdige Gutachten gestützt wird. Insofern wird dies gegebenenfalls dann auch rechtlich zu prüfen sein. Eine Projektverwirklichung die nur funktioniert, wenn und weil gegen EU- und Bundesrecht verstoßen wird, MUSS hinterfragt werden dürfen. Es sollte selbstverständlich sein, dass dann auch (aus bloßen Kostengründen verworfene) Alternativen neu geprüft werden – und dies dann tatsächlich beschleunigt geschieht!
Die neue #B27 wird eine 192 Meter lange, 15 Meter hohe Brücke dort haben, wo sie bereits vierspurig ist. Wozu? Weil hier ein größenwahnsinniger Traum der Großen Steinlachstadt umgesetzt werden soll. Eine Metropole vor der Alb. Kann man gut finden – tun aber immer weniger Menschen, weil von Hochwasser zu Hochwasser und von Hitzewelle zu Hitzewelle deutlicher wird, dass es so nicht weiter gehen KANN. Dazu kommt:
würde der Lärmaktionsplan, der Ofterdingen empfohlen wurde, umgesetzt,
würde die #Regionalstadtbahn gebaut,
würden die ECHTEN Verkehrs-Messzahlen der Messstelle Tübingen Süd aus 2022 einberechnet und die
Verkehrsprognose der #Shell-Studie ernst genommen (, auf welche man sich andernorts im Plan beruft ;-)),
dann wäre sehr schnell sehr deutlich, dass man bei der Legitimation dieses Größenwahns den Rechenspielereien gut bezahlter Gutachter aufgesessen ist.
In Summe dürfen wir ca. 10.000 PKW WENIGER pro Tag (zum Prognosehorizont) in #Ofterdingen erwarten, würden alle Wenns statt der kredenzten „staatlichen Zahlen“ ernstgenommen und umgesetzt.
CUI BONO? NICHT Ofterdingen, NICHT #Nehren, NICHTMAL #Mössingen…..

Die Landwirte: Herr Haap und Martin Lutz

Walter Haap, betroffener Landwirt.. Die Flächen der Landwirte werden immer knapper. Baumaßnahmen, PV-Freiflächenanlagen, Ausgleichsmaßnahmen

Martin Lutz – Landwirt

Emotionale und kluge Zusammenfassung der Gesamtproblematik. Martin Lutz, Ofterdinger Landwirt. Es wäre schrecklich, wenn er die #letztegeneration würde.

Es REICHT – es geht um die Existenz von Landwirten und nicht zuletzt um unser ALLER Existenz 2000qm/Mensch, um unsere Grundversorgung zu sichern. Man darf das Denken ändern – weil sich die Zeit geändert hat. Man MUSS es sogar ändern – und wir als Gesellschaft müssen unser Handeln ändern. Danke für den Denkanstoß, Martin.
Wenn jede/r, der diesen Gedankengang nachvollziehen kann, einen Widerspruch schreibt, sollte zumindest deutlich werden, dass nicht jede/r diese Trasse klaglos hinnehmen wird. Es GIBT ALTERNATIVEN, die einfach nach dem neusten Stand der Technik nochmals auf den Prüfstand gehören!