Leider nicht bei uns, sondern etwas weiter nördlich, auf den Fildern.
Ja, die B27 scheint allenthalben ein Sorgenkind. Während im Steinzeittal die CDU und die Freien Wähler offensichtlich nach wie vor gemeindeweise nicht bereit sind, einzugestehen, dass uralte Pläne uralter Leute nichts sind, was man als „nachhaltig“ oder „zukunftsfähig“ anpreisen sollte, ist das auf den Fildern komplett anders.
Gleiche Straße, gleiche Parteien – andere Haltung:
Angesichts der Diskussionen um den Ausbau der B 27 meldet sich nun Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub zu Wort. „Ich tue mich schwer mit dem Gedanken, dass heute eine Straße geplant wird, die 2030 fertig sein soll“, sagt Traub, „während gleichzeitig das politische Ziel der Verkehrswende verfolgt wird, den Individualverkehr im gleichen Zeitraum um 50 Prozent zu reduzieren“. Ein kleiner Paukenschlag.
Christoph Traub, #CDU, 27.12.2020, https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.verkehr-auf-den-fildern-filderstadts-ob-stellt-den-b27-ausbau-in-frage.2421e749-aca7-4057-9516-cff4e76099d7.html
Und außerdem hat ER tatsächlich verstanden, was „Nachhaltigkeit“ bedeutet, wenn man sie nicht, wie die (Vor-)Alb-CDU, einfach umdeutet:
Die Lösung kann doch nicht in einem weiteren Bau von Straßen liegen. Hier müssen intelligentere Verkehrsleitideen her.“ Er zieht für seine Überlegungen dazu nicht nur die Ergebnisse aktueller Verkehrsstudien heran, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit und die Perspektive für Filderstadt und seine Bürger.
Christoph Traub, 27.12.2020, https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.verkehr-auf-den-fildern-filderstadts-ob-stellt-den-b27-ausbau-in-frage.c40d1ed0-c2dd-43a4-b22a-49e750058088.html
Vielen Dank an Volker Plass, der Herrn Traub dafür ganz persönlich angeschrieben hat. Auch wir werden ihm entsprechende Grüße noch einmal durch den Link auf diesen Artikel senden.
„Sehr geehrter Herr Traub, OB in Filderstadt,
ganz spontan möchte Sie für ihre deutliche ablehnenden Aussage zur Planung des Ausbaus der B27 beglückwünschen. Es entspricht eindeutig den Klimaschutzzielen sowohl des Landes Baden-Württemberg als auch des Bundes als einen Teil des Klimaschutzes den PKW-Verkehr drastisch zu reduzieren. Dementsprechend ist die Aufnahme von Planungen zum Ausbau der Autobahn B27 nicht im Einklag zu bringen mit den erwähnten z.T. gesetzlich festgeschriebenen Klimaschutzzielen. Es wäre erfreulich, wenn dieses Vorhaben auch ein Umdenken bei den Verkehrspolitikern und Kommunalpolitikern Ihrer Partei, der CDU, fördern würde. Wir vermissen eine solche Neuausrichtung im Landkreis Tübingen bei den entsprechenden Bürgermeistern ( Mössingen, Ofterdingen), die eine Planung aus dem 70ger Jahren (!!) zum Ausbau der B27 Bodelshausen-Dusslingen unterstützen. Die B27 ist neben ihrer Funktion für den LKW-Verkehr hauptsächlich eine Pendlerstrecke für Menschen aus dem Raum südlich von Stuttgart in die Metropole, d.h. in der Regel mit einer Frequenz von 1 PKW/ 1 Person. Ich wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrem Vorhaben und Mut auch gegenüber einer noch weitgehend Auto-orientierten Wählerschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Plass
