Es passiert jetzt: Aktionstage für die #MobilitätswendeJETZT!

Über 70 Orte, angemeldete Demonstrationen, Infostände, Aktivisten an Brücken und Bäumen, Popup-Radwege und belebte Kiez-Zonen…. die Vielfalt der Aktionen zeigt: ganz unterschiedliche Menschen setzen sich auf den jeweils eigenen Wegen für eine klimafreundlichere Zukunft und die Anstrengungen einer echten Verkehrswende ein.

Die Gemeinschaftsaktion für eine Alternative zur Endelbergtrasse (oder das Zulassen der Erkenntnis, dass die Pläne Mist sind ;-)), ist auch deswegen spannend, weil die aus Tübingen kommende Radlerdemo etwa am nicht existierenden Schindhaubasistunnel beginnt und die B27 betreits dort be-radelt wird. Dieser wiederum wird bei allen Zahlen (!), die dem Bau der Endelbergtrasse zugrunde liegen, als bereits gebaut vorausgesetzt. In anderen Worten: würde er nicht gebaut, fußten die Zahlen zur B27neu Endelbergtrasse im luftleeren Raum. Dies jedoch nur anbei, damit deutlich wird, warum wir unsererseits die Streckenführung der Fridays aus Tübingen und Critical Mass‘ sehr begrüßen.

Sie zeigt die Absurdität der Gesamtargumentation symbolisch auf.

Unser Protest ist Teil des bundesweiten Aktionswochenendes vom 4. bis 6. Juni unter dem Motto #MobilitätswendeJetzt.

Wir fordern morgen also nicht nur das Ende des Straßenbauprojekts Endelbergtrasse, sondern auch ein sofortiges Moratorium für alle Planungen von Autobahnen und Autostraßen! Laufende Projekte müssen objektiv und übergreifend auf alle durch sie tangierte Konfliktbereiche geprüft und nicht allein auf ihre ökonomische Wertigkeit hin abgewogen werden.

Das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts bestätigt: Es braucht jetzt entschlosseneres Handeln fürs Klima! Neue Autobahnen zu bauen ist damit nicht vereinbar, im Falle der B27neu/Endelbergtrasse ist auf dem Endelberg selbst eine Kleinklimazone betroffen, die für die Abkühlung der Umgebungstemperatur Nehrens sorgt – diese Kleinklimazone wird durch den Bau aktiv zerstört, es gibt hierfür keinen Ersatz, sowohl in Nehren als auch in Ofterdingen ist in der Folge mit fehlender nächtlicher Abkühlung zu rechnen, wodurch beide Orte an Lebensqualität einbüßen werden. All das wird den Anwohnern aber nicht gesagt – es wird mit der „Wirtschaftsstärke“ einer Region gepokert und zum Schweigen gebracht, die über kurz oder lang an der eigenen Gier ersticken wird – weil es schlicht nicht mehr lohnt, hier zu leben. Profitieren wird von dem Ausbau ganz klar der Zollernalbkreis – das ist so. Unsere eigene Heimat aber wird eben deren Bedürfnissen geopfert.

Die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor sind seit 1990 gestiegen, dabei müssen sie endlich zügig sinken! Ein weiterer Ausbau der Autoinfrastruktur gießt ein veraltetes Verkehrssystem in Zement – wir wehren uns dagegen und fordern (wenn überhaupt gebaut werden soll): Tunnelplan statt Asphaltwahn!

Oder besser noch: Stopp dem redundanten Autobahnbau – Sanierung bestehender Strecken statt Neubau! Dies trüge sowohl dem Bedürfnis nach einem Ausbau als auch der Flächenschonung Rechnung.

Die deutschlandweite Vernetzung dieses Wochenendes zeigt: Die Bewegung für eine sozial- und klimagerechte Mobilitätswende wird immer größer, bunter und vielfältiger. Der Protest gegen die Rodung des Dannenröder Waldes war erst der Anfang – wir sind viele, an uns kommt die Politik nicht mehr vorbei!

Die Bundesregierung hat auf Druck des Verfassungsgerichts beschlossen, die Emissionen um 65 Prozent bis 2030 zu reduzieren. Der Verkehrssektor muss endlich seinen Anteil dazu beitragen. Mit einem Festhalten am motorisierten Individualverkehr kann das nicht gelingen, jetzt muss es heißen: Vorfahrt für den ÖPNV mit gerechten Löhnen und guten Arbeitsbedingungen. Schluss mit dem Ausspielen von Ökonomie und Ökologie und dem opfern des Steinlachtals für den ZAK. Menschen können weiter denken und Lösungen finden, statt nur „gegen“ oder „für“ etwas zu sein. Wir haben nur eine Heimat – diese zu zerstören, ist fahrlässig.

Die Mobilitätswende ist insofern auch eine soziale Frage. Es geht um Mobilität für alle mit weniger Verkehrsbelastung, unter der besonders Geringverdienende am meisten leiden. Dabei sind es vor allem Besserverdienende die mehr Strecke und größere Autos fahren.

Statt Freie Fahrt für freie Bürger fordern wir eine Mobilität, die nicht auf Kosten anderer sowie zukünftiger Generationen stattfindet. Unter dem Motto soziale und klimagerechte #MobilitätswendeJetzt – #AutobahnbauStoppen! wurden für das Wochenende 4-6.6. bundesweite Aktionstage verabredet. Unter den beiden Hashtags finden sich auf twitter und in den News Infos über die Aktionen.

Der Aktionstag ist hervorgegangen aus einer bundesweiten Vernetzung verschiedener Gruppen, Organisationen und Akteur*innen, die sich verabredet haben, am selben Wochenende für die Mobilitätswende auf die Straße zu gehen. Die Aktionen werden dabei jeweils vor Ort geplant und durchgeführt und nicht jede/r ist dem Weg, den andere wählen, einverstanden. Aber: uns eint der Wille, für eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende und gegen neue Autobahnen aktiv zu werden. Dafür überwinden wir auch Ideologien! (ak)

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