Regionale Ökologie: Glaunsinger, Poreski, Lede Abal, Leinweber und Selcuk zu

Themenfeld: regionale Ökologie

Frage 1: Welchen Stellenwert hat für Sie die Ökologie Ihrer Heimatregion?
CDU Frank Glaunsinger Wahlkreis 60 / ReutlingenAusgehend von unserer christlichen Verantwortung gegenüber Natur, Tier und Mensch, aber auch mit Blick auf die bedrohte Lebensqualität künftiger Generationen sind für mich als Vertreter der CDU die Themen Umwelt, Natur und Energie von entscheidender Bedeutung. Wir brauchen mehr Umweltschutz, aber effektiver, effzienter, marktwirtschaftlicher und globaler. Umwelt- und Energiepolitik müssen aber auf wissenschaftlicher und nicht ideologischer Basis beruhen. Politik gibt die Ziele vor, die Wissenschaft die Lösungen. Wir wollen einen technologieoffenen Wettbewerb um die besten Konzepte und setzen uns für notwendige Umwelt- und Energieinfrastruktur auch dann ein, wenn es unbequem wird.
Grüne Thomas Poreski Wahlkreis 60 / ReutlingenEinen sehr großen. Wir Grüne treten dafür ein, dass die Preise die ökologische Wahrheit sagen – damit wir unsere Natur als natürlichen Reichtum schätzen, damit sie nicht als „kostenlose Ressource“ missbraucht wird und damit wir eine zunehmend umweltgerechte Lebens- und Wirtschaftsweise entwickeln. Damit werden die emotionalen Bindungen, die wir an die Natur in unserer Heimat haben, durch kluge politische Rahmenbedingungen abgesichert.
Grüne Daniel Lede Abal Wahlkreis 62 / TübingenUnser Landkreis liegt zwischen Schwäbischer Alb, Schönbuch und Neckartal. Unsere Wiesen gelten als Europas schönste Streuobstlandschaft. Wir wollen unsere wertvollen Kulturlandschaften konsequent schützen, zugleich aber die Bewirtschaftung attraktiver machen. Etwa, indem wir die Agrarförderung so umbauen, dass die Vermarktung regionaler Produkte profitiert. Wir Grüne treten dafür ein, dass die Preise die ökologische Wahrheit sagen – Natur ist keine „kostenlose Ressource“. Dafür wollen wir unser Klimaschutzgesetz weiter anpassen und einen CO2-Schattenpreis von 180 Euro pro Tonne Kohlendioxid für die Landesverwaltung und die öffentliche Beschaffung einführen.
Klimaliste Tanja Leinweber Wahlkreis 62 / TübingenAufgrund meiner beruflichen Tätigkeit als Landschaftsplanerin ist Natur und Umwelt seit jeher mein persönlicher Hauptfokus. Inzwischen stellt der wissenschaftliche Beirat für globale Umweltveränderungen die Biodiversitätskrise sogar auf die gleiche Ebene wie die Klimakrise, die zusammen mit der globalen Ernährungskrise gemeinsam angegangen werden müssen. Dies ist auch mein Handlungsansatz. Baden-Württemberg und auch das Albvorland mit seinem Streuobstparadies haben eine ganz besondere Verantwortung für die arten- und blütenreichen Wiesen, deren Reichtum ich auch meinen Enkel*innen erhalten möchte und deren Erhaltung auch die Europäische Union einfordert.
SPD Ramazan Selcuk Wahlkreis 60 / ReutlingenDer Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen hat für mich höchste Priorität. Deshalb habe ich mich beispielsweise dafür eingesetzt, dass das Umweltbildungszentrum Listhof in der Corona-Krise finanzielle Unterstützung erhält.
Frage 2: Wie wollen Sie dem Klimawandel und seinen Auswirkungen in unserer Region begegnen?
CDU Frank Glaunsinger Wahlkreis 60 / ReutlingenDie Frage lässt sich in den vorgegebenen Zeichen nicht beantworten. Kurz gesagt: Wir müssen Klimaschutz ganheitlich denken. Das bedeutet im Verkehr, nicht die Verkehrsträger oder Technologieen gegeneinander auszuspielen. Das bedeutet in der Sozialpolitik, ein Konzept zu entwickeln, dass sich auch alle sozialen Schichten leisten können. Sonst verlieren wir wichtige Mitstreiter im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Das gilt für den Wohnungsbau und auch die Energiepolitik. Energie muss für die Menschen nicht nur sauber und sicher, sondern auch bezahlbar sein. Für konkrete Umsetzungsvorschläge für diese Bereiche, aber auch beim Umwelt- und Artenschutz empfehle ich den Blick in das Wahlprogramm der CDU BaWü.
Grüne Thomas Poreski Wahlkreis 60 / ReutlingenIch bin für Rahmenbedingungen, die eine klimaneutrale Wirtschaftsweise ermöglichen – vom Verkehr über die Industrie und das Wohnen bis zur Landwirtschaft. Durch eine ökosoziale Marktwirtschaft lässt sich dieser Wandel dialogisch und ohne Brüche gestalten – und zwar so, dass er mit den vielen kreativen Firmen, Forschungseinrichtungen und Arbeitnehmer*innen in unserer Region zu einem Gewinn für alle wird.
Grüne Daniel Lede Abal Wahlkreis 62 / TübingenWir müssen die Energieherstellung regionalisieren und auf Erneuerbare Quellen umstellen, damit wir klimaneutral werden. Eine echte Kreislaufwirtschaft für Bauwirtschaft und Industrie muss kommen. Das Biodiversitätsgesetz ist ein großartiger Kompromiss von Naturschutz und Landwirtschaft. Wir reduzieren Pestizide, stärken die Maßnahmen im Artenschutz und schützen Biotope und Moore, damit wir Lebensräume und Arten erhalten können. Die Klimakrise und die Trockenheit bedrohen unsere Wälder. Das neue Waldsterben ist vielerorts schon deutlich sichtbar. Wir müssen den Wald umbauen und seine Bewirtschaftung anpassen, damit widerstandsfähige Waldökosysteme mit Mischwäldern entstehen.
Klimaliste Tanja Leinweber Wahlkreis 62 / TübingenBöden und Wälder sind unsere größten CO2-Speicher. Die klimatischen Veränderungen der Klimakrise bestehen bei uns in erster Linie aus einer starken Erhöhung der sommerlichen Temperaturen, einer Verschiebung der Niederschläge vom Sommer in den Winter sowie hin zu Wetterextremen, wie z. B. Starkregenereignisse. Dies führt vor allem zu zunehmenden Waldschäden, Überschwemmungen und Ernteausfällen. Die Klimaliste BW fördert daher eine naturnahe und nachhaltige Waldwirtschaft am Albtrauf, Rammert und im Schönbuch und die Sicherung und Ausweitung von Überflutungsflächen im Steinlach-, Neckar- und Ammertal. Dadurch wird die laufende Zersetzung von Humus und moorigen Böden sowie damit die Freisetzung von CO2, Methan und Lachgas gestoppt. Zudem zerstört die Versiegelung von Flächen Boden als natürliche CO2-Senke und trägt zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur bei. Daher wollen wir die Neuversiegelung von Flächen in der Summe beenden.
SPD Ramazan Selcuk Wahlkreis 60 / ReutlingenDie grün-schwarze Landesregierung hat ihre selbst gesteckten Klimaschutzziele zur Senkung des CO2- Ausstoßes weit verfehlt. Es braucht endlich eine wirkungsvolle und sozial gerechte Klimapolitik. Ich will, dass Baden-Württemberg dabei eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einnimmt. Wir als SPD wollen eine Gesellschaft, die erneuerbare Energien nutzt und insgesamt ihren Material- und Energieverbrauch senkt. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft müssen wir langlebig konstruieren, wiederverwerten und reparieren, statt wegzuwerfen. So schützen wir langfristig die biologische Vielfalt und unsere Ökosysteme. Ich will, dass Baden-Württemberg sein CO2 -Budget von 350–400 Mio. Tonnen einhält.

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