Schiff Ahoi, oder: warum es wichtig wäre, dass sich Ofterdingen fürs Hochwasser rüstet

Liebe Ofterdinger, wir mal wieder – mit einer echt unschönen Neuigkeit, die Ihr vielleicht wirklich auch Euren Gemeinderäten nochmal nahelegen müsstet. Die Karte unten zeigt potentielle Hochwassergebiete der Zukunft.

Die neue Straße wird Fläche versiegeln, wodurch Wassermassen dann schwallartig abgeleitet werden müssen. Diese würden sonst auf der Fläche vor dem McDonald’s aufgenommen – das ist eine klassische „Retentionsfläche“, die Wasser filtert, aufnimmt, ableitet. Nun wird dort der Kreisel sein. Laut der Planunterlagen müsste aufgrund der Breite der #B27neu ein Regenrückhaltebecken angelegt werden (also genau genommen zwei, eines vom Tannbach aus, eines vor der Steinlach) – da bei großen Hochwasserereignissen diese aber die Zuflussmenge sprungartig noch weiter vergrößern würden, sieht man lieber davon ab und lässt die Wassermassen, die von der Straße zusätzlich abfließen lieber ungeklärt in die Flüsse.

„Durch den Neubau der B 27 werden zum Teil infiltrationsfähige Böden entfernt, wodurch sich der Oberflächenabfluss verändert. In der Planung wurde dies insofern berücksichtigt, dass auf die neu versiegelte Fläche aufkommendes Wasser nun hauptsächlich über Bankette und Mulden in das Entwässerungssystem eingeleitet wird.“ (aus 18.3, S 33)

Was dann folgt, sind leider noch mehr unschöne Bagatellisierungen, die klein reden, dass Hochwasserereignisse zunehmen. Außerdem verschleiern sie, dass die „Bankette und Mulden“ nicht in der Lage sein werden, die Wassermassen, die die Fließgewässer sprengen, abzuleiten. Jede/r, der schon mal an der Kriegsstraße ein Hochwasser miterlebt hat, weiß, was das mit noch abflussfähigen Böden bedeutet hat. Diese Wassermassen, in die übrigens die von oben kommenden Regenmassen noch nicht mit einberechnet worden sind, sprengen nun jede Zulaufstelle.

Deswegen wird auch keines der beiden zur Wasserklärung eigentlich nötigen Rückhaltebecken gebaut – weil dies die Hochwasserlage noch weiter verstärken würde. Was wiederum bedeutet: schmutziges Straßenablaufwasser, das eigentlich geklärt werden müssen; wird nun ungeklärt in die Fließgewässer entlassen. Alles nachzulesen in den Unterlagen 18.3, Fachbeitrag Wasserrahmenrichtlinie, und 18.1a, Straßenentwässerung mit Detailplänen RKB. Nix dramatisiert, nix erfunden – steht alles da, wird nur abgeschwächt durch „kommt aber bestimmt nicht so oft vor!“. Einmal reicht allerding, wie man im Ahrtal gesehen hat, wo jetzt eine Vierspurige zugunsten von Retentionsflächen (!) wieder zur Zweispurigen rückgebaut wird!

Wir können nicht mehr tun als zu versuchen, es Euch zu sagen. Widersprechen, damit Ihr im Schadensfall Regress einfordern könnt, müsst Ihr tatsächlich selber.

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