Querdenker in der Denkfabrik?

Damit es nicht heißt, unsereins habe *behauptet* , dies vorab: die Überschrift ist eine Frage.

Die Frage stellt sich nun allerdings deswegen, weil, wer sich erinnert, der Herr Pauli sich ja dereinst im Windschatten der „Denkfabrik“ Zollernalb (die sich übrigens bei telefonischer Nachfrage der Unkenntnis des Planungsausmaßes bekannt hat!) vor die Kamera schwang, um zu klären, welche Ansicht er zum Widerstand gegen die B27neu hat: aus der Mottenkiste sei das alles. Wir erinnern uns…. ob des sehr inhaltlich fundierten Urteils der Zollernälbler gerne an diese Fußnote des Aufbegehrens mit belustigenden Folgen zurück.

Nun haben die Denker also wohl nicht nur semi-begabte Grafiker und Werbetexter, sondern auch noch mit der allgemeinen Glaubwürdigkeit ihres Denkprozesses Sorgen. Da kann man nur sagen: das tut mir leid. Wirklich. Denn der Ansatz, über das Umdenken zu einer Lösung des Umlenkens zu gelangen, war ja per se kein schlechter. Nur sollte man eventuell hie wir dort Fachleute bemühen, wenn es ums Denken geht. Damit es nicht beim bloßen Glauben bleibt. Wobei sich selbst die beiden großen Kirchen heuer aufschwangen, und wenigstens auf Umwegen an die das „C“ im Namen tragenden Parteien und deren Verantwortung für den Umweltschutz zu appellieren.

Philosophen beispielsweise eignen sich ganz hervorragend als Denk-Experten, damit das Quer-Gedenke, ja das Denken an sich, über in Großproduktion der Fabrik oder dem stillen Kämmerlein, nicht zur Luftflatulenz oder dem Leerdenken wird.

Was ein Philsoph wohl sagte, fragte man ihn nach dem Bau der Notwendigkeit der Endelbergtrasse? Nun, wäre es Kant, dann würde er den Ball an die Denker zurück spielen. Denn seine Philosophie wendet sich an grundsätzlich vernunftbegabte Wesen, die deswegen noch lange nicht immer vernünftig handeln (man müsste also auch Herrn Tappeser mit hinzu ziehen).

Und er würde sie alle auffordern, sich vorzustellen, ihr Handeln zu reflektieren: „[H]andle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Was bedeutet das für die „Endelbergtrasse“? Nun, man möge beginnen, sich selbst Gedanken darüber zu machen, wohin es führt, wenn wir zugunsten eigener Bequemlichkeit und ganz ohne das Verhalten zu verändern, stets dieser Bequemlichkeit auf Kosten anderer, unersetzlicher, Werte nachgeben und die Welt so anpassen, wie wir es für den Moment brauchen. Also wegen sieben Minuten täglichen Staus (über die sich Großstädter zu Besuch schon schlapp gelacht haben) eine ewige Schneise der Zerstörung ins Land zu hauen.

Denn Kant pflegte auch, sich vom Mainstream abzugrenzen, indem er den Mut forderte, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Denn man tau, lieber Herr Pauli – nicht quer, nicht leer, sondern konstruktiv, transparent und geradeaus. Nehmen Sie doch die Herren aus der Fabrik bei diesem kleinen Abenteuer gleich mit – es wird Ihnen gut tun! (ak)

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.aufregung-um-sprachnachricht-ist-zollernalb-landrat-pauli-ein-heimlicher-querdenker.bb3aea04-29aa-44fd-bb43-940454bd7690.html, 26.05.2021

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